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Anatomie feierte und öffnete die Türen

Vor 320 Jahren wurde der Lehrstuhl für Anatomie an der Innsbrucker Universität eingerichtet und vor genau 120 Jahren das Gebäude des Anatomischen Instituts eröffnet. Aus diesem Anlass lud das Department für Anatomie, Histologie und Embryologie am Freitag zu einer Feierstunde und einem Nachmittag der offenen Tür.

Die Anatomie zählt zu den ältesten Fachrichtungen der modernen Medizin. An der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck wurde der erste Lehrstuhl für Anatomie bereits 1689 eingerichtet und mit Theodor Friedrich von Stadtlender besetzt. Die Lehrkanzel zählt nicht nur zu den ältesten der Medizinischen Universität, sondern ist auch die älteste Anatomische Lehrkanzel in Österreich. 200 Jahre später, am 12. November 1889, konnte das neu errichtete Anatomische Institut in der Müllerstrasse 59 eröffnet werden. „Dieses altehrwürdige Gebäude wurde vor kurzem weitgehend renoviert und bietet nun Raum für den modernen Lehr- und Forschungsbetrieb“, freut sich die Geschäftsführende Direktorin des Departments für Anatomie, Histologie und Embryologie, Prof. Helga Fritsch. Sie hat aus Anlass dieser Jubiläen die Bevölkerung am Freitag zu einem Besuch ins Department für Anatomie und Histologie eingeladen. „Interessierte konnten sich ein Bild von der Wissenschaft der Anatomie und Histologie machen und die neu adaptierten Seziersäle, die Labors, das Lernstudio, das Museum und den Andachtsraum besichtigen.“

Höhepunkt der Feierlichkeiten war eine Feierstunde mit den Rektoren der beiden Innsbrucker Universitäten. Rektor Prof. Herbert Lochs erinnerte sich in seiner Begrüßung an die eigene Studienzeit in Innsbruck und betonte, dass die moderne Anatomie mit ihrer Forschung auch den Bogen zur Schwesteruniversität schlage. Es gelte aufzuzeigen, was die Innsbrucker Universitäten gemeinsam zur Stärkung des Standortes beitragen können. Die enge Verbundenheit beider Universitäten brachte auch der Rektor der Leopold-Franzens-Universität, Prof. Karlheinz Töchterle, zum Ausdruck. Dies seien wir der Geschichte aber auch der Zukunft des Standortes schuldig, sagte Töchterle. Im Anschluss an die Ansprachen lud Prof. Fritsch zum Vinum academicum und zu Führungen durch das frisch renovierte Gebäude. Dieses stand am Nachmittag auch der Bevölkerung zur Besichtung offen.

„Wir wollten mit diesem Angebot auch das breite Spektrum der Anatomie in Forschung und Ausbildung aufzeigen“, sagt Prof. Helga Fritsch. Dieses reicht heute von der traditionellen makroskopischen Anatomie bis zu modernen Methoden der Zell- und Molekularbiologie. Unter der erfolgreichen Führung von Prof. Helga Fritsch, der ersten Frau an der Spitze des Innsbrucker Anatomie, hat sich das Institut zu einem weit über die Grenzen hinaus wahrgenommenen Zentrum entwickelt und ist heute auch eine der größten Ausbildungsstätten für die Weiterbildung mit Operationstraining am Präparat.