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Austrian Life Science Award für Ivan Tancevski

Dr. Ivan Tancevski von der Univ.-Klinik für Innere Medizin I der Medizinischen Universität Innsbruck (Direktor Univ.-Prof. Josef Patsch) wurde Ende November mit dem Austrian Life Science Award (ALSA) ausgezeichnet. Auf der Suche nach Alternativen zur bislang wirksamsten Arzneimittelklasse zur Senkung von LDL-Cholesterin, den Statinen, gelang dem Jungforscher der cholesterinsenkende Wirkungsnachweis für die Substanzgruppe der .

Der mit 10.000 Euro dotierte und von Chemiereport und Novomatic ins Leben gerufene Austrian Life Science Award wurde heuer bereits zum vierten Mal im Rahmen einer gut besuchten Veranstaltung im Festsaal der Wiener Börse verliehen. „Der ALSA bedeutet für mein Team und mich die Anerkennung unserer Arbeit und einen ordentlichen Schub Motivation“, freut sich Preisträger Tancevski.

Neues Target in der Atherosklerose-Therapie

Zur Senkung des LDL-Cholesterins im Rahmen von Fettstoffwechselstörungen gelten die Statine bislang als wirksamste, mitunter aber auch mit schwerwiegenden Nebenwirkungen assoziierte Arzneimittelklasse. Um ein neues Therapiemodell zur Senkung von LDL-Cholesterin zu finden, fokussierten Dr. Tancevski und sein Team ihre Forschungsarbeit im Gentherapielabor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I auf die aussichtsreiche Substanzklasse der Thyreomimetika, die strukturell mit den Schilddrüsenhormonen verwandt ist. „Wir konnten in unseren Untersuchungen eine 60prozentige Senkung des Cholesterinspiegels für diese Substanzen nachweisen und in der tierexperimentellen Arbeit mit den Thyreomimetika diese Wirkungsweise von Schilddrüsenanaloga genauer definieren“, erläutert Tancevski. Damit konnte weltweit erstmals demonstriert werden, dass Thyreomimetika Atherosklerose senken und den reversen Cholesterintransport ankurbeln können, indem überschüssiges Cholesterin über die Leber zurück in den Darm transportiert und ausgeschieden wird, anstatt sich in den Blutgefäßen einzulagern. So bewirkte die Behandlung von Kaninchen mit dem Thyreomimetikum T-0681 eine Senkung der atherosklerotischen Läsionen um 80 Prozent. Anhand paralleler Versuche an Mäusen ließen sich drei Wirkmechanismen illustrieren, die zur beobachteten Atheroprotektion führen: „Die Senkung von LDL-Cholesterin, die ständige Erneuerung von HDL Partikeln und die Ankurbelung der Gallensäuresynthese aus Cholesterin in der Leber, welches in Maus und Mensch die größte Quelle für die Cholesterinausscheidung darstellt“, erklärt Dr. Tancevski.

Die zukunftsweisenden Erkenntnisse der nun mit dem ALSA 2009 prämierten und im Journal of Lipid Research publizierten Forschungsarbeit konnte Dr. Tancevski am jährlichen Meeting der American Heart Association präsentieren. Eine neue Publikation über Thyreomimetika, in der die mechanistischen Grundlagen für die cholesterinsenkende Wirkung der Thyreomimetika aufgedeckt werden, befindet sich kurz vor dem Abschluss. „Vielleicht können wir mit den Thyreomimetika bald jenen Patientinnen und Patienten helfen, die mit Statinen unzureichend therapiert sind“, blickt der 31jährige Jungforscher in die Zukunft der Atherosklerose-Therapie.

Aktuelle, online noch nicht verfügbare Referenz:

The resurgence of thyromimetics as lipid‐modifying agents. Tancevski I, Eller P, Patsch JR, Ritsch A. Curr Opin Investig Drugs. 2009 Sep;10(9):912-8.