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Peregrini-Preis 2009 geht an Innsbrucker Anatomen

Der diesjährige Peregrini-Förderungspreis der Österreichischen Gesellschaft für Phlebologie und dermatologische Angiologie geht an den Innsbrucker Anatomen Ao.Univ.-Prof. Dr. Erich Brenner, MME, von der Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie (Direktorin O.Univ.Prof. Dr. Helga Fritsch). Die Phlebologie befasst sich mit der Erkennung und Behandlung von Venenerkrankungen.

Der nach dem heiligen Peregrin benannte und von der Firma Sigvaris-Ganzoni gestiftete Förderungspreis wird jährlich vergeben und zeichnet heuer die im renommierten Journal of Vascular Surgery erschienene Forschungsarbeit „Venous valves and major superficial tributary veins near the saphenofemoral junction“ aus.

Hilfreiche Erkenntnisse für Diagnose und Therapie von Venenerkrankungen

Die Arbeitsgruppe um Prof. Brenner hat in dieser Arbeit die Klappen im Mündungsbereich der großen Rosenvene (V. saphena magna) in Abhängigkeit von den einmündenden Seitenästen dieser Vene untersucht. Insbesondere die terminale Klappe - auch als Mündungsklappe bezeichnet - spielt in den Diskussionen über die Entstehung von Krampfadern eine wichtige Rolle. „Das vollständige Fehlen oder ein Defekt diese Klappe, sodass kein vollständiger Verschluss mehr möglich ist, wird als wesentliche Ursache für die Krampfaderentstehung angesehen“, erklärt Prof. Brenner. Dies würde allerdings voraussetzen, dass diese Klappe, die den Rückstrom von Blut aus den tiefen Beinvenen in die Rosenvene und deren Seitenäste verhindern soll, auch immer vorhanden ist. „Unsere Untersuchungen haben aber gezeigt, dass diese Klappe tatsächlich nur in etwa 70% der Fälle vorhanden ist; wir gehen also davon aus, dass die Rolle dieser Klappe bei der Entstehung von Krampfadern überbewertet wird“, berichtet Brenner.

In der Untersuchung war des Weiteren auffällig, dass vier von fünf Seitenästen relativ nahe an der Mündung der Rosenvene in diese selbst einmünden, die Verteilungsmuster waren auch alle in etwas gleich; einer der Seitenäste mündet jedoch deutlich weiter davon entfernt. Dieser Seitenast, der früher ebenfalls zum sogenannten Venenstern gezählt wurde, stellt aber allem Anschein nach die mögliche Fortsetzung und Mündung der kleinen Rosenvene dar, die nach den bisherigen Beschreibungen bereits in der Kniekehle in die tiefen Beinvenen einmünden sollte.

„Diese Befunde werden helfen, die ultraschallgestützte Untersuchung der großen Rosenvene vor Krampfadereingriffen deutlich zu verbessern“, zeigt sich Brenner überzeugt. Mit dem zunehmenden Einsatz von endoluminalen Operationstechniken zur Krampfaderverödung wie Laser oder Radiofrequenz gewinne gerade diese Untersuchung enorm an Bedeutung.