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Erster Österreichischer Impfworkshop

Mitte November fand an der der Erste Österreichische Impfworkshop für KinderärztInnen, AllgemeinmedizinerInnen und alle Impf-Interessierten statt. Sowohl theoretische Aspekte als auch praxisrelevante Themen standen im Mittelpunkt der mit Teilnehmern aus allen Bundesländern und Südtirol besuchten interaktiven Informationsveranstaltung.

"Umfassende Aufklärungsarbeit und zielgerichtete Maßnahmen sind notwendige Bestandteile eines verantwortungsvollen und kritischen Umgangs mit dem Thema Impfen", weiß Priv.-Doz. Martina Prelog von der Univ.-Klinik für Pädiatrie I (Direktor Univ.-Prof. Lothar Bernd Zimmerhackl), unter deren federführender Organisation kürzlich der Erste Österreichische Impfworkshop im Seminarraum des Kinderzentrums erfolgreich abgehalten wurde. Als Leiterin der Spezialambulanz für Infektiologie und Spezielle Immunologie/Impfungen und Sprecherin der Exzellenzinitiative Infektiologie Innsbruck hat Dr. Prelog bereits zahlreiche Kongresse und Workshops organisiert. In enger Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Lothar Zimmerhackl und Univ.-Prof. Reinhard Würzner von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie gelang es nun, hochkarätige Vortragende für den Impfworkshop in Innsbruck zu gewinnen.

Wissenschaftlich fundiertes Know-How

In ihrer Einführungsvorlesung zur Geschichte der Vakzinierung und deren immunologischen Grundlagen erklärte Dr. Prelog am Beispiel der Varizellen-Impfung die Wichtigkeit nicht nur der Beurteilung der Antikörperkonzentrationen, sondern auch der Bindungsfähigkeit (Avidität) und der zellulären Immunität. Univ.-Prof. Zimmerhackl unterrichtete im Anschluss über die Besonderheiten der Rotavirus-Impfung und der Impfung bei Immunsuppression und Univ.-Prof. Würzner vermittelte neueste Erkenntnisse zur H1N1 Pandemie und deren Prävention als auch zu neuen Entwicklungen im Rahmen der Meningokokken-Impfung.

Univ.-Prof. Ingomar Mutz, Vorsitzender des Impfausschusses des Obersten Sanitätsrats, referierte über die Neuerungen des Österreichischen Impfplans und über aktuelle Studien zur 6fach-Impfung und zur Mumps-Masern-Röteln-Lebendimpfung. Zusammen mit anderen ExpertInnen stand Mutz im Anschluss zur Verfügung, um aktuelle Fälle in Kleingruppen zu diskutieren. Labormediziner und Impfexperte DDr. Wolfgang Maurer vom Institut für Public Health der Medizinischen Universität Wien berichtete schließlich über Impfstoffherstellungsverfahren, Zusatzstoffe, Nebenwirkungen, Applikationsformen und Indikationen sowie Kontraindikationen von Schutzimpfungen.

Relevante Tipps aus der Praxis

Wissenswertes über das Meldesystem, etwa die Logistik bei der Vergabe der H1N1-Pandemie-Impfung, und die Aufgaben der Landessanitätsdirektion im Rahmen des Impfwesens stellte Amtsärztin Dr. Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion vor. Univ.-Prof. Martin Frühwirth (Univ.-Klinik für Pädiatrie IV) demonstrierte praxisnah - an Hand von Puppen - den Umgang mit Patientinnen und Patienten bei Impfzwischenfällen, unter anderem auch durch die Nachstellung einer Reanimationssituation. Von der Wichtigkeit des ausführlichen Aufklärungsgesprächs vor der Impfung überzeugte der niedergelassene Kinderarzt und Fachgruppensprecher der Kinderärzte Tirols, MR Dr. Rainer Pieber. Mit seiner reichen Erfahrung als Kinderarzt gelang es ihm außerdem, die verantwortungsvolle Rolle der Ärztinnen und Ärzte im Umgang mit Impflingen und deren Angehörigen zu veranschaulichen.

„Der Workshop-Charakter des Arbeitsseminars und das direkte Gespräch mit den Lektorinnen und Lektoren trug wesentlich dazu bei, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtige und wichtige Antworten auf das Warum und Wie beim Impfen mitnehmen konnten“, resümmiert Dr. Prelog.