search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Auszeichnung für junge Lungenforscherin

Im Rahmen des 2nd Central European PAH Symposiums, einem internationalen Treffen von Spezialistinnen und Spezialisten auf dem Gebiet des Lungenhochdrucks in Salzburg, wurde Dr. Susanna Desole vom Schwerpunkt Pneumologie der Univ.-Klinik für Innere Medizin I (Direktor Univ.-Prof. Josef Patsch) Ende letzten Jahres für ihre klinische Expertise zur nicht-invasiven Hämodynamik-Messung ausgezeichnet.

Die von AOP Orphan Pharmaceuticals, einem auf die Entwicklung und den Vertrieb von Präparaten zur Behandlung von seltenen Erkrankungen spezialisierten Unternehmen, gestiftete Forschungsförderung wird jährlich vergeben. Erstmals wurden auch wissenschaftliche Arbeiten junger Forscherinnnen und Forscher von einer unabhängigen Kommission ausgewählt, bewertet und die besten drei Arbeiten - darunter jene von Dr. Desole aus dem Team um Univ.-Prof. Christian M. Kähler - prämiert. „Die dem Symposium zugrunde liegende Kombination aus Grundlagenforschung und Klinik ist ein effektiver Weg, aus diesen zwei Aspekten der Wissenschaft neue Ansatzpunkte für das Verständnis der bislang unheilbaren Erkrankung zu erlangen“, unterstreicht Prof. Kähler.

Optimierte Therapieanpassung durch nicht-invasives Monitoring

Der Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) zählt zu den seltenen Erkrankungen und verläuft unbehandelt - ähnlich wie onkologische Erkrankungen - extrem bösartig. Bei der pulmonalen Hypertonie besteht ein krankhaftes Ungleichgewicht der gefäßerweiternden und gefäßverengenden Botenstoffe, was zu einem Anstieg des Gefäßwiderstands und Blutdrucks im Lungenkreislauf führt. Die häufige Konsequenz ist eine Rechts-Herzinsuffizienz, die im Weiteren zur schlechten Sauerstoffversorgung sämtlicher Organe führt. Atemnot, Schwindel und kurzzeitige Bewußtseinsverluste sind häufig auftretende Symptome, die das alltägliche Leben eines PAH-Patienten massiv beeinträchtigen können.

Dr. Susanna Desole, die in Innsbruck Medizin studierte, beschäftigt sich seit 2007 als PostDoc im Labor für Inflammationsforschung - Schwerpunkt Pneumologie mit dieser Erkrankung. „Der einzig bisher bekannte Weg die Hämodynamik zu kontrollieren und zu bewerten, war die Durchführung eines Rechtsherzkatheters. Jedoch sind die Invasivität sowie die Risiken dieser Untersuchung limitierende Faktoren für den routinemäßigen Einsatz“, gibt Desole zu bedenken, verweist im Sinne einer optimalen Therapieanpassung aber auf die Wichtigkeit eines möglichst engmaschigen Monitorings. Die durch den erhöhten Druck in den Lungengefäßen mit dem Rechtsherzkatheter meßbare Reduzierung des Herzminutenvolumens wird üblicherweise ein- bis zweimal jährlich durchgeführt. „Die nicht-invasive Hämodynamik-Messung wäre also eine ideale Möglichkeit zur Erhöhung der Untersuchungsfrequenz und damit ein entscheidender Behandlungsvorteil“, so Desole.

Innovativer Einsatz mit erfolgreicher Validierung

Im Universitären Spezialzentrum für Pulmonale Hypertonie (USPH) unter der Leitung von Prof. Kähler erprobte Dr. Desole den Einsatz des nicht-invasiven Hämodynamik-Messgeräts Innocor (Innovision; Odense, Dänemark) europaweit erstmals an Patientinnen und Patienten mit Lungenhochdruck. „Das ursprünglich im Rahmen der Weltraumforschung entwickelte Gerät konnte sich in Europa bislang in der Herzinsuffizienzdiagnostik etablieren. In diesem Projekt wurde es an 47 PH-Probanden getestet und anhand eines direkten Vergleiches mit dem invasiven Rechtsherzkatheter erfolgreich validiert“, berichtet Desole. Die neue Untersuchungsmethode bietet ein exaktes Bild der Hämodynamik und somit auch der Wirkung der eingesetzten Therapie. In einer nächsten Phase soll die nun prämierte Studie erweitert und retrospektiv auch zur Überprüfung von Therapieparametern herangezogen werden.

Dr. Desole erwartet sich vom Einsatz des Messgerätes signifikante Behandlungsvorteile für LungenhochdruckpatientInnen und will ihren Forschungsfokus auch weiterhin auf die Pneumologie legen.