search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Qualitätssicherung durch Feedback der Patienten

Einem Team um Priv.-Doz. Dr. Stefan Höfer von der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie ist es erstmals gelungen, den Langzeiterfolg von stationärer kardiologischer Rehabilitation aus subjektiver Patientinnen- und Patientensicht zu dokumentieren. Die ForscherInnen berichten darüber in der renommierten Fachzeitschrift Health and Quality of Life Outcomes.

„Obwohl vom österreichischen Gesetzgeber gefordert wird hierzulande im klinischen Alltag die subjektive Sichtweise von Patientinnen und Patienten selten oder gar nicht standardisiert als Erfolgsparameter für medizinische Behandlungen herangezogen“, sagt Stefan Höfer von der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie. „Dabei ist gerade diese ein äußerst wertvoller Parameter für die Qualitätssicherung in der Medizin.“ Die Lebensqualitätsforschung möchte daher die subjektive Sichtweise der Patientinnen und Patienten verstärkt in das Behandlungsgeschehen einbinden. Ein wichtiger Schritt ist Höfer nun gemeinsam mit Vertretern der Österreichischen Pensionsversicherungsanstalt gelungen. In einer Studie konnten sie erstmals den Langzeiterfolg von stationärer kardiologischer Rehabilitation aus subjektiver Patientinnen- und Patientensicht dokumentieren. Dazu haben die Forscher Innen gemeinsam rund 350 Personen, die an einer stationären Rehabilitationsmaßnahme teilgenommen haben, über den Zeitraum von zwei Jahren beobachtet. Sie konnten dabei feststellen, dass knapp die Hälfte der Patientinnen und Patienten auch zwei Jahre nach Abschluss der Rehabilitationsmaßnahme noch gesundheitlich profitieren und ihre Lebensqualität höher als vor Behandlungsbeginn ist. „Dies gilt insbesondere für 18- bis 40-jährige männliche Patienten nach einer Bypassoperation“, betont Stefan Höfer.

„Um die Qualitätssicherung medizinischer Behandlungen aus subjektiver Sicht der Patientinnen und Patienten zu ermöglichen sind im klinischen Alltag nach den Kriterien der US Food and Drug Administration (FDA) und der European Medicines Agency (EMEA) standardisierte Instrumente routinemäßig einzusetzen“, fordert Höfer. So plant zum Beispiel Großbritannien derzeit jene Krankenhäuser des National Health Services (NHS), die qualitätsvoll arbeiten, finanziell besonders zu fördern. Als ein Maß für die Qualität der medizinischen Arbeit im Krankenhaus wird hierbei besonders auf die PatientInnensichtweise (patient-reported outcomes) Wert gelegt.