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Nachweis: Erhöhte Mortalität durch CETP-Inhibitoren

Eine prospektive, kürzlich im renommierten Circulation publizierte Observationsstudie aus dem Gentherapielabor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I (Direktor Univ.-Prof. Josef Patsch) zeigt, dass PatientInnen mit wenig Cholesterinester-Transferprotein (CETP) eine hohe Mortalität aufweisen. Diese Erkenntnis läßt die Studienautoren eine klare Absage an das Konzept der CETP-Inhibition zur Behandlung der Hypercholesterinämie erteilen.

CETP, ein porenbildendes Protein, das in der Leber gebildet und dann ins Blut abgegeben wird, ist unentbehrlich im reversen Cholesterintransport, bei dem mit Hilfe von HDL (High Density Lipoprotein) überschüssiges Cholesterin von den Zellen im Körper zur Leber transportiert wird. Die Rolle des Cholesterinester-Transferproteins bei der Entstehung der Atherosklerose als auch die Hemmung von CETP zur Behandlung der Hypercholesterinämie wird seit langem heftig diskutiert. Auch die Arbeitsgruppe um ao. Univ.-Prof. Andreas Ritsch im Labor von Prof. Patsch beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Relevanz von CETP im Lipidstoffwechsel.

Folgenschwere Erkenntnis

Obwohl Versuche in verschiedenen Tiermodellen kontroverse Ergebnisse lieferten, wurden erste klinische Studien mit CETP-Inhibitoren initiiert. „Der CETP-Hemmer Torcetrapib zeigte in der ILLUMINATE Studie zwar den erwarteten positiven Effekt auf den HDL-C Plasmaspiegel, erhöhte überraschenderweise aber auch die Mortalität, so dass diese Phase III Studie frühzeitig abgebrochen wurde“, weiß Prof. Ritsch.

Auf der Grundlage der Entwicklung von CETP-spezifischen rekombinanten Antikörpern und eines hochsensitiven ELISAs, das den Nachweis von Proteinen und anderen Verbindungen im Blut ermöglicht, wurden zahlreiche weitere klinische Studien durchgeführt. So gelang Prof. Ritsch mit kräftiger Unterstützung durch Doz. Dr. Philipp Eller und in Kollaboration mit Univ.-Prof. Winfried März von der Medizinischen Universität Graz nun der Nachweis für die Korrelation von niedriger CETP-Konzentration und erhöhter Mortalität. „Durch den konzentrierten Einsatz unseres gesamten Forschungsteams bestimmten wir innerhalb weniger Wochen die CETP-Konzentration von 3500 Probanden, wobei die Daten aus Blutproben von Patientinnen und Patienten der LURIC-Studie (Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Study) stammten, die sich kurz vor oder nach einer Koronarangiographie befanden“, erklärt Prof. Ritsch. Die Analyse ergab, dass eine niedrige CETP-Konzentration per se mit einer erhöhten Mortalität assoziiert ist.

„Dem Konzept der CETP-Inhibition als eine neue atheroprotektive Therapie und die Fortführung laufender CETP-Inhibitionsstudien ist also eine klare Absage zu erteilen“, betonen die Studienautoren.