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Erhöhtes Osteoporose-Risiko bei jungen Alkoholikern belegt

Die Ergebnisse einer im Journal Alcoholism: Clinical and Experimental Research veröffentlichten Querschnittsstudie einer Arbeitsgruppe um Dr. Peter Malik von der Universitätsklinik für Biologische Psychiatrie (Direktor Univ.-Prof. Wolfgang Fleischhacker) belegen den Zusammenhang von Alkoholismus und erhöhtem Osteoporoserisiko bei jungen Männern. Ob sich eine erfolgreiche Entwöhnung positiv auf die Knochendichte auswirkt, soll nun eine weitere Analyse klären.

Die Osteoporose zählt zu den häufigsten Erkrankungen im höheren Lebensalter und ist durch eine Abnahme der Knochendichte und folglich erhöhte Frakturanfälligkeit gekennzeichnet. Obwohl Osteoporose vor allem bei postmenopausalen Frauen diagnostiziert wird, wirken sich auch andere Faktoren wie verschiedene Medikamente oder chronische Erkrankungen negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Alkoholmissbrauch und damit zusammenhängenden Effekte wie Unterernährtheit, Bewegungsmangel und Leberzirrhose beeinflussen ebenfalls knochenbildende Zellen.

Geschlechtsspezifischer Unterschied

Die Untersuchung von Dr. Malik, der an der Universitätsklinik für Biologische Psychiatrie unter anderem zu Suchterkrankungen forscht, brachte dabei ein überraschendes, geschlechtsspezifisches Ergebnis: „Ein Viertel der untersuchten alkoholkranken, sonst aber relativ gesunden Männer zwischen 27 und 50 wies eine reduzierte Knochendichte auf, während nur eine der 20 untersuchten weiblichen Probandinnen dieses Defizit hatte“, so der Studienautor. Vom Untersuchungsaspekt ausgenommen waren Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose und solche, deren Knochenmasse durch die Einnahme von Medikamenten, wie Antiepileptika, Glucocorticoide, Heparin oder Kontrazeptiva herabgesetzt war. „Zwar zeigte sich auch bei den Frauen ein pathologischer und damit Osteoporosefördernder Vitamin D Status, doch der bei den Frauen konstatierte hohe Östrogenspiegel dürfte das Osteoporoserisiko signifikant eindämmen, während Männer nicht von diesem hormonellen Schutz profitieren“, vermutet Malik. Zur Bestimmung der Knochendichte der Probandinnen und Probanden bedienten sich die Forscher der Doppelröntgenabsorptiometrie, einem verbreiteten Verfahren, um die Osteoporose möglichst frühzeitig zu erkennen.

Nachdem die Knochendichte unabhängig von der körperlichen Aktivität - die einen sehr großen Einfluss auf den Knochenumbau hat - der ProbandInnen gemessen wurde, richtet Malik seinen aktuellen Forschungsfokus in einer Verlaufsstudie auf eben diese Determinanten: „Außerdem untersuchen wir anhand verschiedener Laborparameter des Knochenstoffwechsels, wie sich längerfristige Abstinenz, wie sie während der 8-wöchigen Entwöhnungstherapie im Therapie- und Gesundheitszentrum Mutters gegeben ist, auf diese Werte und in weiterer Folge auch auf den Knochen selbst auswirkt.“