search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

EU-Projekt SysKid untersucht chronische Nierenerkrankungen

SysKid, ein europäisches Forschungsprojekt unter der Beteiligung von 25 Forschergruppen aus 15 Ländern, soll mit den modernen Methoden der Systembiologie neue Erkenntnisse über chronische Nierenerkrankungen liefern. Die Univ.-Klinik für Innerer Medizin IV (Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie) unter der Leitung von Univ.-Prof. Gert Mayer ist an diesem Projekt maßgeblich beteiligt.

In Europa leiden etwa 50 Millionen Menschen, zehn Prozent der Bevölkerung, an einer chronischen Nierenerkrankung. Die meisten Patientinnen und Patienten befinden sich in frühen Stadien. Wird eine Diagnose zu diesem Zeitpunkt gestellt, kann die Erkrankung behandelt und somit eine im Spätstadium nötige Dialyse oder eine Nierentransplantation verhindert werden. „Bei einer Niereninsuffizienz“, weiß Univ.-Prof. Gert Mayer, „ist jedoch nicht nur die Funktion des Organs selbst von einer Einschränkung betroffen, sondern auch das Herz-Kreislaufsystem sowie der Knochenstoffwechsel - die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Osteoporose“.

Interdisziplinäres Projekt mit Fokus auf Prävention und Früherkennung

Chronische Nierenerkrankungen stellen eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei PatientInnen mit Diabetes und Bluthochdruck dar. „Vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Diabeteserkrankungen in Europa in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist - rund sieben Prozent der Bevölkerung sind betroffen - und damit auch die Inzidenz von Nieren-, Herz- und Gefäßerkrankungen und parallel die Sterblichkeit an diesen Leiden zunehmen wird“, so Mayer, „kommen Fortschritten bei der Früherkennung und Prävention von Nierenerkrankungen eine besonders große Bedeutung zu“.

Mit dem 7. Rahmenprogramm (2007 bis 2013) bietet die Europäische Union interessante und lohnende Fördermöglichkeiten für Wissenschafterinnen und Wissenschafter. SysKid wird mit 11,8 Millionen Euro (Gesamtvolumen 16 Millionen Euro) gefördert und von einem international und interdisziplinär besetzten Konsortium, darunter Mediziner, Statistiker, Epidemiologen, Molekularbiologen und Bioinformatiker von Universitätskliniken, Forschungsinstituten und Biotech-Unternehmen abgewickelt. In dieser Zusammensetzung sollen in den nächsten fünf Jahren bessere Strategien für die Prävention, Diagnostik und Therapie von chronischen Nierenleiden entwickeln werden.

Starke Innsbrucker Beteiligung

„Wir konzentrieren uns in unserer Forschungsarbeit vor allem auf das Anfangsstadium chronischer Nierenerkrankungen, um diesem Ziel näher zu kommen“, erklärt Prof. Mayer dessen Univ.-Klinik für Innere Medizin IV auch den Beirat für Wissenschaft und Entwicklung anführt und für das Projektmanagement zuständig ist. Von der Medizinischen Universität Innsbruck sind außerdem das Team um ao.Univ.-Prof. Herbert Schramek von der Universitätsklinik für Innere Medizin IV und die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Alexander Hüttenhofer von der Sektion für Genomik und RNomik des Innsbrucker Biozentrums in die molekularbiologische Projektforschung integriert.

Nach einem ersten Konsortialtreffen der SysKid-Forscher an der Medizinischen Universität Wien vergangene Woche, wurde SysKid letzten Freitag auch an der Medizinischen Universität Innsbruck im Rahmen eines Mini-Symposiums vorgestellt. Als Vortragende konnten mit Prof. Harry Holthöfer (Dublin City University), Prof. Timothy Meyer (Stanford University), Steve Ledbetter (Genzyme) und Prof. Matthew McQueen (McMaster University) international anerkannte Wiisenschafter aus dem Kreis des SysKid-Forschungsbeirates gewonnen werden.