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Neue Ära an der Medizinischen Universität Innsbruck

Am Freitagvormittag fand in der Aula des Universitätsgebäudes in Innsbruck die feierliche Inauguration des neuen Rektors der Medizinischen Universität Innsbruck, Herbert Lochs, und die Amtseinführung seiner VizerektorInnen statt. Bundesministerin Beatrix Karl sprach dabei über die zukünftige Entwicklung der österreichischen Universitäten. Rektor Lochs nannte in seiner Ansprache konkrete Probleme und einige Wünsche.

Die besondere Stellung der Medizinischen Universität Innsbruck am Standort Tirol hat die Vielzahl der Grußworte gezeigt. Die ersten Grußworte sprach die Universitätsratsvorsitzende Gabriele Fischer, danach folgte die Leopold-Franzens-Universität, und Senatsvorsitzender Michael Joannidis. Innsbrucks Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber und Tirols Gesundheits- und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg betonten den Stellenwert der Universität für die Stadt Innsbruck und das Land Tirol.

Beatrix Karl über die Zukunft der österreichischen Universitäten

Beatrix Karl, österreichische Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung, präsentierte ihre Ziele für den Wissenschaftsstandort Österreich. Sie setzt sich zum Ziel, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen zu erhöhen, die Quote der Studienabbrecher zu senken und die Qualität zu steigern. Österreich müsse vermehrt in die Forschung investieren. Damit soll Österreich in die Top 3 der europäischen Innovationsstandorte aufsteigen.

Inauguration und Amtseinführung

Rektor Herbert Lochs erhielt die Rektorskette vom Senatsvorsitzenden Michael Joannidis sowie der stellvertretenden Vorsitzenden der Österreichischen Hochschülerschaft Ursula Neubauer und leistete seinen Amtseid auf das Zepter der Universität. Anschließend wurden die VizerektorInnen Norbert Mutz, Doris Balogh, Gabriele Döller und Günther Sperk von Rektor Lochs in ihr Amt eingeführt. Musikalisch wurde die Feier durch Mitglieder des Universitätsorchesters begleitet.

Entwicklung und Perspektiven der Medizinischen Universität Innsbruck

Rektor Lochs betonte in seiner anschließenden Rede die besondere Bedeutung des Zusammenspiels von Forschung, Lehre und Patientenversorgung für die Qualität der Medizinischen Universität Innsbruck. In keiner anderen Disziplin ist die forschungsgeleitete Lehre so groß wie in der Medizin.

„Damit unser Medizinstudium auch im Vergleich zu Spitzenuniversitäten in Europa wettbewerbsfähig bleibt, sollte sich das Studium von einem „dozentenorientierten“ zu einem „studentenorientierten“ Studium entwickeln,“ betonte Rektor Lochs. Auf diese Weise können die Studierenden entdecken, was sie lernen wollen. Die Dozenten sind die Berater und die Studierenden werden sehr früh darauf vorbereitet, lebenslang zu lernen, was für einen modernen Arzt erforderlich ist.

Gleichzeitig sprach Lochs auch die konkreten Probleme der Universitäten an: „Ein weiterer Anstieg der Studienplätze bei gleichzeitig sinkenden verfügbaren Mitteln für die Universitäten kann nur in einer Verschlechterung der Ausbildung resultieren. Gerade in Krisenzeiten sollten wir im Gegenteil in Bildung und Forschung investieren.“ Es gelte daher eine Lösung für die Studienplatzfinanzierung zu finden.

Die Medizinische Universität Innsbruck bietet sowohl für das Land als auch für die Stadt einen Standortvorteil. Die Patienten erfahren eine hervorragende medizinische Betreuung und es entwickelt sich gleichzeitig ein wissenschaftliches und ökonomisches Umfeld zum Nutzen von Stadt und Land.

Die medizinischen Universitäten in Österreich sind strukturell unterfinanziert. Grund dafür ist, dass die Herauslösung der medizinischen Universitäten aus den Stammuniversitäten ohne zusätzliches Budget erfolgte und gleichzeitig eine eigene Verwaltungs- und IT-Struktur aufgebaut werden musste ohne weitere finanzielle Unterstützung. Diese Unterfinanzierung schränkt die Entwicklungsmöglichkeiten der Medizinischen Universität Innsbruck erheblich ein. Die kreative Entwicklung, der Ausbau neuer Forschungseinrichtungen, wie Geriatrie und Alternsforschung sind praktisch nicht möglich. Lochs erneuerte daher seine Bitte an die Bundes- und Landesregierung sowie die Stadt Innsbruck, die Entwicklung der Medizinischen Universität Innsbruck auch finanziell abzusichern.