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Auswahl der Lehrprojekte zur Modernisierung des Fertigkeitstrainings

Auf Grund der Studierendenproteste im Herbst 2009 wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) ein "34 Millionen Euro - Paket - Lehre" beschlossen. Insgesamt 600.000 Euro entfallen davon auf die Medizinische Universität Innsbruck für den Zeitraum von 2010 bis 2012. In diesem Rahmen wurde das eingereichte Teilprojekt der Medizinischen Universität Innsbruck, Kurssystem für Fertigkeitstraining (Clinical Skills Lab), vom BMWF genehmigt.

Ziel dieses Teilprojekts ist es, den LeiterInnen der klinischen Praktika sowie interessierten Lehrenden die Möglichkeit zu geben, mit einer gewissen finanziellen Unterstützung qualitätsverbessernde Maßnahmen im Bereich des klinischen Fertigkeitstrainings zu implementieren.

„Es war das erste Mal, dass es eine kompetitive Situation für die Qualität der Lehre gab - somit wurde hier an der Medizinischen Universität Neuland betreten“, unterstreicht der Vizerektor für Lehe und Studienangelegenheiten, Univ.-Prof. Norbert Mutz, der sich bei allen einreichenden Gruppen ganz besonders bedankt und deren Engagement gewürdigt wissen möchte. Dem Aufruf, ein Lehrprojekt einzureichen, sind insgesamt zwölf Lehrende bzw. Gruppen gefolgt.

Harmonisierung von Lehrqualität und klinischem Alltag

Die diesem Projekt zugrunde liegende Idee war es, die Lehrsituationen für klinische Fertigkeiten den sich wandelnden klinischen Gegebenheiten besser anzupassen. Vor dem Hintergrund der immer kürzer werdenden Aufenthalts- und Behandlungsdauer von PatientInnen an den Universitätskliniken, werden gleichzeitig zunehmend schwerwiegendere Erkrankungen behandelt. Die Studierendenzahl ist groß und die für den klinischen Unterricht einzubindende Zahl an PatientInnen nimmt dabei ab.

Moderne Konzepte sehen vor, dass das klinische Fertigkeitstraining stufenweise erfolgt, um einen strukturierten patientensicheren Erwerb der erforderlichen klinischen Fertigkeiten zu ermöglichen. Vor dem realen PatientInnenkontakt ist es notwendig, in einem geschützten Raum, der Fehler erlaubt, zu lernen und zu üben (Kursraum, Clinical Skills Lab). Im Rahmen der Kursentwicklung muss auch eine entsprechend moderne Leistungsüberprüfung (Assessment) entwickelt werden. Mit der Strukturierung eines Kurssystems erfolgt eine Standardisierung des Unterrichts. Beispielhaft sollen bis zu fünf Kurse (als Teile oder als Alternative von klinischen Praktika) entwickelt und evaluiert werden.

Als Orientierung für die zu vermittelnden Lernziele dient der Entwurf des österreichischen Fertigkeits- und Kompetenzlevelkatalogs. Dieser sieht drei Kompetenzlevel vor: die Famulaturreife, die KPJ-Reife und die Approbatiosnreife.

Begutachtung und Auswahl

Nach der im Mai 2010 erfolgten Ausschreibung wurden 12 Projekte eingereicht, welche eine didaktische Begutachtung unterzogen wurden. Die didaktische Begutachtung erfolgte durch je zwei MitarbeiterInnen der Medizinischen Universität Innsbruck die eine Ausbildung in Medizindidaktik (Master of Medical Education oder Master of Health Profession Education) haben. Das Team der GutachterInnen bestand aus ao.Univ.-Prof. Dr. Erich Brenner, ao. Univ.-Prof. Dr. Hans-Georg Kraft, Dr. Stefano Longato, Dr.in Karen Pierer und ao.Univ.-Prof. Dr. Walter Rabl.

Aus den sieben Projekten, die in die Endausscheidung kamen, wählt nun die aus Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs, Univ.-Prof. Dr. Günther Gastl (Senat), ao.Univ.-Prof. Dr. Christoph Profanter, ao.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prodinger, MME-Bern (Curricula-Kommission) Prim. Univ.-Prof. Dr. Etienne Wenzl (Lehrkrankenhäuser), cand. med. Konstantin Preindl (ÖH-Medizin) und cand.med. Pavlos Tsantilas (Studienvertretung) bestehende Jury die zu fördernden Projekte aus.