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Großer Andrang zum Eignungstest für Medizinstudium

Auch in diesem Jahr ist die Zahl der Bewerbungen für den Eignungstest zum Medizinstudium (EMS) an der Medizinischen Universität Innsbruck gestiegen. Allein der Anteil von BewerberInnen aus der Bundesrepublik Deutschland hat um 23 Prozent zugenommen. Abgenommen hat dagegen die Zahl österreichischer BewerberInnen.

Seit fünf Jahren führt die Medizinische Universität Innsbruck mit BewerberInnen für das Medizinstudium einen Eignungstest durch, und Jahr für Jahr nimmt die Zahl der Anmeldungen für diesen Test zu. Auch dies ist ein Zeichen für die wachsende Attraktivität einer medizinischen Ausbildung in Innsbruck.

Unter den 2.681 angemeldeten Personen für den diesjährigen Eignungstest zum Medizinstudium stellen die 1.741 BewerberInnen mit deutschem Reifezeugnis die absolute Mehrheit. Allein ihre Zahl hat um 23 Prozent zugenommen. Einen Anstieg verzeichnen auch die Bewerbungen von InteressentInnen aus anderen EU- sowie Nicht-EU-Staaten (88, Vorjahr: 69). Abgenommen haben dagegen die Zahlen der BewerberInnen mit österreichischem (732, Vorjahr: 771) und Südtiroler Abschlusszeugnis (129, Vorjahr: 160).

Den 400 besten AbsolventInnen des EMS bietet die Medizinische Universität Innsbruck einen Studienplatz. Der Test, in Deutschland und der Schweiz entwickelt, hat sich als treffsicheres Instrument zur Auswahl geeigneter KandidatInnen erwiesen. Univ. Prof. Dr. Norbert Mutz, Innsbrucker Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten, sieht dennoch Möglichkeiten zur Verbesserung: „Wir wissen, dass ein großer Teil der Studierenden das Medizinstudium aus sozialen Motiven wählt.“ Er plant deshalb ein Praktikum, zum Beispiel in einem Krankenhaus oder Pflegeheim, als Voraussetzung zum Medizinstudium. „Mit der Implementierung dieses Kriteriums würden wir auch sogenannte ‚soft skills’ beurteilen können.“

Einen ersten Schritt hat Innsbruck in diesem Jahr bereits getan. Die Medizinische Universität bietet ein freiwilliges und anonymes ‚Self Assessment’ an, das die soziale Kompetenz der StudienbewerberInnen erfasst.

Gestiegene Kosten durch zunehmenden Andrang

Sorgen bereitet Vizerektor Mutz auch die Entwicklung der Kosten: „InteressentInnen melden sich zum Eignungstest an, nehmen dann aber nicht teil. Das ist in diesem Jahr besonders teuer für uns, da wir durch die gestiegene TeilnehmerInnenzahl und aufgrund der Baumaßnahmen auf dem Messegelände an zwei verschiedenen Standorten den Test durchführen müssen. Immerhin belaufen sich die Durchführungskosten in diesem Jahr auf rund 400.000 Euro,

15 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Wenn wir allerdings Budgetkürzungen hinnehmen müssen, werden wir um Testgebühren nicht herumkommen“.

Auch das Resumee des Rektors, Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs, nach dem EMS-Test fokussiert auf die steigenden Durchführungskosten. „Neben dem großen Interesse am Medizinstudium hat sich in diesem Jahr eine weitere Erfahrung bestätigt: Etwa ein Viertel der angemeldeten Personen ist nicht zum Test erschienen. Dadurch fallen Kosten an, die wir in Zukunft mit der Einführung einer TeilnehmerInnengebühr schon bei der Anmeldung vermeiden wollen.“

Um die StudieninteressentInnen nicht zusätzlich finanziell zu belasten, soll eine Änderung im bisherigen Anmeldeverfahren vorgenommen werden. „Künftig soll es nur einen Anmeldeprozess geben - auf die persönliche Anmeldung können wir dann verzichten“, so Rektor Prof. Lochs.

Aktuelle Zahlen zum EMS-AT am 9. Juli 2010 in Innsbruck

Nach 3.348 (Vorjahr: 2.878) Voranmeldungen via Internet haben sich heuer 2.681 (Vorjahr: 2.388) Personen persönlich zum EMS-AT in Innsbruck angemeldet.

Definitiv teilgenommen haben 1.974 (Vorjahr: 1.861) Studieninteressierte, davon 1.074 Frauen (Vorjahr: 1.027) und 900 Männer (Vorjahr: 834).