search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Bedeutender Forschungspreis für Innsbrucker Kardiologen

Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft in Salzburg wurden gleich zwei Auszeichnungen an Wissenschafter der Medizinischen Universität Innsbruck verliehen. Der renommierte Kardiologiepreis ging an Dr. Bernhard Johannes Haubner, der Max-Schaldach-Förderungspreis an Doz. DDr. Wolfgang Dichtl von der Univ.-Klinik für Innere Medizin III.

Die Therapieoptimierung nach akutem Herzinfarkt stellt das zentrale Forschungsinteresse von Dr. Bernhard Haubner dar. Gemeinsam mit dem Leiter des kardiologischen Forschungsteams, Doz. Bernhard Metzler, ist der diesjährige Träger des renommierten und kompetitiven Österreichischen Kardiologiepreises auf der Suche nach neuen Therapiestrategien, die die Auswirkungen eines Infarkts verkleinern helfen. Dabei konzentrierten sich die Forscher auf die Analyse der biochemischen Vorgänge, die während der unterbrochenen Blutzufuhr (Ischämie) und der darauf folgenden, therapeutisch hergestellten Wiederdurchblutung (Reperfusion) des Herzmuskels im Rahmen eines Infarkts passieren. Die im angesehenen Fachjournal PLoS ONE veröffentlichte Arbeit „PI3Kgamma protects from myocardial ischemia and reperfusion injury through a kinase-independent pathway“ bildete nun die Grundlage für die aktuelle Auszeichnung.

Die Erkenntnisse aus dieser Studie sprechen dem Protein PI3Kg-Signalweg beim Herzinfarkt eine schützende Wirkung zu. PI3Kg-hemmende Medikamente, denen bislang ein präventiver Effekt beim Infarkt nachgesagt wurde, werden damit als potentielle, den Herzinfarkt massiv verstärkende, Substanzen entlarvt. Diese Ergebnisse zeigen somit auch Auswirkungen auf die Entwicklung von zukünftigen Medikamenten.

Der mit 2000 Euro dotierte Max Schaldach Forschungsförderungspreis für ein Projekt aus dem Bereich Herzrhythmusstörungen ging im Rahmen der Jahrestagung an Doz. DDr. Wolfgang Dichtl, Leiter der CRT-Ambulanz (Cardiac Resynchronization Therapy, Kardiale Resynchronisationstherapie) an der Univ.-Klinik für Innere Medizin III. In seiner Arbeit wird nachgewiesen, dass männliche Patienten mit erhöhtem Leberenzym Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) vermehrt gefährliche ventrikuläre Rhythmusstörungen (Kammerflimmern) erleiden und eine ICD Therapie - also die Implantation eines Defibrillators - benötigen. Der klinische Routineparameter GGT könnte in Zukunft dabei helfen, PatientInnen adäquater für eine mögliche ICD Therapie auszuwählen.