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Preise für beste Habilitationen und Dissertationen gingen nach Innsbruck

Gleich zwei, mit dem Otto-Kraupp-Preis für die besten heimischen Habilitationen prämierte Arbeiten kommen dieses Jahr aus Innsbruck. Der Wilhelm-Auerswald-Preis für die beste an einer Medizinischen Universität in Österreich angenommenen Dissertation ging ebenso an einen Mediziner aus Innsbruck.

Mehrere Forschungsarbeiten, die vergangenes Jahr im Rahmen von Habilitationen und Dissertationen an der Medizinischen Universität Innsbruck entstanden sind, wurden im Juni mit Preisen prämiert. Der zweite und der dritte Rang des Otto-Kraupp-Preises für die beste Habilitation gingen an ao. Univ.-Prof. Dr. Hannes M. Müller von der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie und an Priv.-Doz.in Dr.in Bettina Sarg von der Sektion für Klinische Biochemie. Der erste Preis ging an Dr. Alexander Niessner von der Medizinischen Universität Wien.

Den 1. Platz des Wilhelm-Auerswald-Preises für die beste medizinische Dissertation erreichte in diesem Jahr Dr. Michael Ladurner Rennau von der Univ.-Klinik für Urologie.

Otto-Kraupp-Preise für ausgezeichnete Habilitationen

Die chirurgische Onkologie ist das Forschungsgebiet von Univ.-Prof. Hannes M. Müller, der in seiner Habilitation die Relevanz und das Potential einer veränderten DNA zur Früherkennung und Prognosebeurteilung von Karzinomen aufzeigen konnte. Dabei gelang Müller weltweit erstmals der Nachweis methylierter (modifizierter) DNA im Stuhl, die somit mit hoher Sensitivität und Spezifität als Früherkennungsmarker für das kolorektale Karzinom (Darmkrebs) verwendet werden kann. Zudem wurde anhand eines spezifischen Methylierungsmusters, das in Bauchfellflüssigkeiten, im Serum und im Tumorgewebe von KarzinompatientInnen auftritt, die Möglichkeit einer Patientenklassifizierung mit Prognoseeinschätzung aufgezeigt.

Die zweite Otto-Kraupp-Preisträgerin, Priv.-Doz.in Bettina Sarg, untersucht mittels neu entwickelter analytischer Methoden die Rolle von modifizierten Histonen (im Zellkern vorkommende, basische Proteine) in epigenetischen Prozessen wie Regulation von Zellwachstum, Differenzierung und Zellalterung. Von einem besseren Verständnis des Zusammenspiels unterschiedlicher post-translationaler Histonmodifikationen erhofft man sich neue Möglichkeiten zur Diagnose und Therapie von diversen Krankheiten, wie etwa Krebs.

Wilhelm-Auerswald-Preis für beste Dissertation

Das Prostatakarzinom als im europäischen Raum unter der männlichen Bevölkerung mit höchster Inzidenz und dritthöchster Mortalitätsrate auftretende Krebserkrankung war Thema der nun ausgezeichneten Dissertation von Dr. Michael Ladurner Rennau, die von Univ.-Prof. Helmut Klocker (Leiter der Abteilung für Experimentelle Urologie) betreut worden war. Bei der Entstehung des Prostatakarzinoms spielen neben androgenen Hormonen auch die beiden Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren I und II (IGF-I und IGF-II) als Teil eines komplexen Regulationssystems eine essentielle Rolle. Mit der Erarbeitung eines Genexpressionsprofils aller IGF Netzwerkkomponenten konnte Ladurner Rennau eine wichtige Ausgangsbasis für weiterführende Studien über Funktion und Relevanz von Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren für die Entstehung des Prostatakarzinoms schaffen.

Nach dem 1. Platz gingen weiters auch die Plätze 2 (Evelyn Rabensteiner), 5 (Marion Mailänder) und 6 (Andreas Lorenz) an die Medizinische Universität Innsbruck.

Hintergrundinformation zu den Preisen

Der 1999 in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Graz, Innsbruck und Wien etablierte Otto-Kraupp-Preis wird jährlich an die beste, an einer österreichischen Universität angenommenen, medizinische Habilitation vergeben. Das Preisgeld beträgt 6.000 Euro und wird von der Siemens AG Österreich Healthcare zur Verfügung gestellt.

Mit dem Wilhelm-Auerswald-Preis wird jährlich die beste an einer österreichischen Medizinischen Fakultät angenommene Dissertation ausgezeichnet. Die Guerbet GmbH stellt bis auf weiteres dafür jährlich einen Betrag von 1.500 Euro zur Verfügung.

Beide Preise werden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Ärzte vergeben. Die Auswahl unter den Kandidaten trifft eine Jury.