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Medizinische Universität Innsbruck: Neues Service stärkt biomedizinische Forschung

Eine neue zentrale Serviceeinrichtung der Medizinischen Universität Innsbruck, die Innsbruck Flow Cytometry Unit (IFCU), stellt ihre Dienste zur detaillierteren Analyse und Auftrennung von Zellen seit Juli allen Forschungsgruppen der MUI zur Verfügung. Die Durchflußzytometrie ist ein Messverfahren, das die Auftrennung von Zellen nach definierten Kriterien in großer Reinheit ermöglicht und in allen Bereichen der Lebenswissenschaften eingesetzt werden kann.

Mit der Durchflußzytometrie können Zellen an Hand physikalischer Parameter wie Größe oder intrazelluläre Komplexität und durch spezifische Markierung mit Fluoreszenzfarbstoffen sehr detailliert charakterisiert werden. Dabei werden einzelne Zellen in hoher Geschwindigkeit an einer Lichtquelle vorbeigeführt und bis zu 18 Parameter gleichzeitig registriert. Für eine Separierung werden dann wie bei einem Tintenstrahldrucker kleine Tröpfchen erzeugt, in denen einzelne Zellen zu liegen kommen. Wenn sich in einem der Tröpfchen eine Zelle mit der gewünschten Charakteristik befindet, wird es in einem elektrischen Feld abgelenkt und landet zusammen mit der Zelle in einem Auffanggefäß. Die auf diese Weise in höchster Reinheit separierten Zellen stehen nun für weitergehende Untersuchungen im Bereich der Genetik, der Zell- und Molekularbiologie oder der Biochemie zur Verfügung.

Der Einsatz hochrein sortierter Zellen birgt aber auch therapeutische Vorteile, wie bei Stammzellentransplantationen im Rahmen der Leukämie-Behandlung.

Am IFCU steht mit einem FACSAria ein modernes Hochdurchsatzgerät zur Verfügung, das bis zu 70.000 Zellen pro Sekunde nach elf Kriterien analysieren und unter sterilen Bedingungen in vier definierte Populationen trennen kann.

Die Einrichtung eines durchflußzytometrischen Labors wurde von Dr.in Anna Maria Wolf und Univ.-Prof. Günther Gastl (Leiter der Univ.-Klinik für Innere Medizin V) initiiert und von der Medizinischen Universität Innsbruck mit einem modernen Sortiergerät und einer Wissenschaftlerstelle ausgestattet. Das IFCU ist dem „Interdisziplinären Zentrum für Hämatologische und Onkologische Diagnostik“ (IHK) angegliedert und steht unter der Leitung von Dr.in Anna Maria Wolf und Dr. Sieghart Sopper (operativer Leiter), der zuvor an den Universitäten Würzburg und Göttingen tätig war und langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Multiparameter-Durchflußzytometrie mitbringt. Nach einer Einführungsphase mit ausführlichen Testläufen steht das mit drei Lasern ausgestattete Sortiergerät nun allen Arbeitsgruppen der MUI zur durchflußzytometrischen Auftrennung von Zellen zur Verfügung. Interessenten, die die Dienste der Serviceeinrichtung in Anspruch nehmen wollen, finden die IFCU im 5. Stockwerk des Zentralen Versorgungsgebäudes in der Schöpfstraße oder wenden sich an Dr. Sieghart Sopper, Tel.: 26332; e-mail: sieghart.sopper@i-med.ac.at.

„Die Durchflußzytometrie ist eine wichtige zellbiologische Leittechnik und findet in allen Bereichen der life-sciences Verwendung. Mit der Einrichtung dieser Serviceeinheit wird die biomedizinische Forschung am Wissenschaftsstandort Innsbruck auf breiter Front gestärkt“, betont Dr. Sopper.