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Anhaltender Andrang zum Ethik-Begleitseminar

Den Studierenden am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie der Medizinischen Universität wird in diesem Studienjahr bereits zum achten Mal ein ethisches Begleitseminar zu den Sezierübungen angeboten. Die ReferentInnen und die Organisatoren Priv.Doz. Dr. Michael Blumer (Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie) und Dr. Lothar Müller von der Klinikseelsorge Innsbruck konnten - wie jedes Jahr - zahlreiche interessierte Studierende zum Seminarstart begrüßen.

Das freiwillige, von Lehrenden der Anatomie initiierte Begleitseminar zur Ethik wird den Studierenden in den Sezierübungen am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie (Direktorin Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch) bereits seit sieben Jahren mit großem Erfolg angeboten. Der volle Hörsaal beim Start des heurigen Ethikseminars bestätigt nicht nur die erfolgreiche Bilanz vergangener Jahre, sondern verheißt auch viel Arbeit für das laufende Semester. Leben und Tod sind jene grundsätzlichen Begriffe die zunächst in der Ausbildung und später im beruflichen Alltag von Ärztinnen und Ärzten von besonderem Belang sind. Univ.-Prof.in Helga Fritsch verwies in ihren einführenden Worten auf die "österreichweite Einmaligkeit" dieses Ethikseminars: "Dieses Seminar wird Ihnen eine große Hilfe beim Nachdenken über die ethischen Herausforderungen des Berufes, den Sie anstreben, sein".

Das ehrenamtlich organisierte Ethik-Begleitseminar folgt dem vom Innsbrucker Ethiker Lothar Müller entwickelten Modell der „Ethik aus Erfahrung“. Dieses Modell wird auch in Fachhochschulen bereits erfolgreich angewandt und geht von konkreten Lebenserfahrungen und Herausforderungen aus.

Denkanstöße mit Erfahrungswert

Der Leiter der Klinikseelsorge Innsbruck, Mag. Andreas Krzyzan, ging anhand konkreter, existenzieller Fragen von PatientInnen auf Beispiele dieser beruflichen Herausforderung ein. „Die zukünftigen ÄrztInnen können durch das Seminar zumindest auf Grenzsituationen hingewiesen und damit auf diese vorbereitet werden“, so Krzyan.

Kommunikationsfähigkeit und Interdisziplinarität, die Kenntnis persönlicher und institutioneller Partner, der kritischer Blick auf den ärztlichen Erfolg - diese ethischen Aspekte griff Lothar Müller an Stelle des emeritierten Moraltheologen Hans Rotter auf, der bislang die theoretische Einführung übernommen hatte. "Wir veranstalten kein Spezialseminar, sondern wir bieten Denkanstöße an Hand praktischer Erfahrungen", verweist Lothar Müller auf die Grenzen des Seminars.

"Wiederum nehmen alle an den angebotenen Veranstaltungen teil, so wie in den letzten Jahren", freut sich Dozent Michael Blumer über die Rückmeldungen für das Begleitseminar. Auf über 260 JungmedizinerInnen warten folgende Themen: Meditation, Der letzte Weg im Krankenhaus, Hospiz, Tod und Umgang mit dem Leichnam in verschiedenen Religionen, Medizin und Pflege am Beispiel des Krankenhausträgers TILAK. Außerdem diskutiert Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Künzl mit den StudentInnen zum Thema "Warum stellt jemand seinen Körper der Anatomie zur Verfügung?“.

Das Ethikseminar wird von der TILAK und der Stadt Innsbruck unterstützt. Die BTV hat über viele Jahre das "Ethikfest" und die Herausgabe der Broschüre "Ethik - Impressionen" gefördert. An ihre Stelle tritt jetzt die HYPO Tirol Bank als Sponsor.