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Den Eisenhaushalt unter die Lupe nehmen - Labor für Molekulare Infektiologie und Immunologie, Innere Medizin I

Das Immuntherapielabor der Inneren Medizin I beschäftigt sich mit der Grundlagenforschung zur Regulation des Eisenhaushaltes. Die WissenschafterInnen unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Weiss führen Studien an Zellkulturen sowie auch klinische Studien durch. Beim letzten Österreichischen Infektionskongress gingen von sieben ausgeschriebenen Preisen insgesamt fünf an WissenschafterInnen aus Innsbruck. Drei junge ForscherInnen aus dem Immuntherapielabor können sich über diese Auszeichnungen freuen, die beiden anderen Preise ergingen an ForscherInnen der Neurologie Innsbruck.

Laborleiter Univ. Prof. Dr. Günter Weiss darf auf seine MitarbeiterInnen im Immuntherapielabor der Inneren Medizin I stolz sein: Gleich drei Preise wurden den JungforscherInnen für ihre Forschungsthemen Eisenhaushalt in Zusammenhang mit schädlichen Bakterien im Rahmen des österreichischen Infektionskongresses verliehen. Die beiden weiteren Innsbrucker Preisträger waren Dr. Peter Lackner (3. Posterpreis) sowie Dr. Stephanie Klien (klinische Fallpräsentation) aus der Arbeitsgruppe von Univ. Prof. Dr. Erich Schmutzhard an der Neurologie.

Kalzium-Gegenspieler nimmt Einfluss auf Eisenhaushalt

Den ersten Platz für eine Abstract-Präsentation erhielt Frau Dr. Sabine Mair. Sie beschäftigt sich mit der Wirkung des Kalzium-Antagonisten (Kalzium-Gegenspieler) Nifedipin. "Eigentlich wird Nifedipin in der Bluthochdruckbehandlung angewendet", erklärt Dr. Mair. Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Nifedipin ebenfalls Einfluss auf den Eisenhaushalt nimmt. Gemeinsam mit Dr. Nairz konnte nun ein weiterer positiver Einfluss des Medikamentes aufgedeckt werden. Nifedipin führt zu einer Eisenverarmung der Makrophagen (Fresszellen) und entzieht damit schädlichen Bakterien wie beispielsweise Salmonellen einen lebensnotwendigen Nahrungsbestandteil. Dies bedeutet wiederum, dass das Bakterienwachstum eingeschränkt wird und die Zellen eine geringere Zahl an Bakterien bekämpfen müssen.

Entzug von Eisen als Weg zur Vernichtung von schädlichen Bakterien

Das Resistenz-Gen NRAMP1 schützt Zellen gegenüber intrazellulären Bakterien wie beispielsweise Salmonellen. Intrazellulär bedeutet, dass diese Bakterien in Fresszellen (so genannte Makrophagen) überdauern können. Dieses Resistenzgen ist damit unerlässlich für die Immunabwehr, um diese Bakterien in Schach zu halten. Allerdings gibt es Mutationen dieses Resistenzgens, wodurch die Makrophagen diese Fähigkeit nicht mehr haben. Nun hat Forscher Dr. Gernot Fritsche herausgefunden, dass das Protein Lipocalin2 bei jenen Zellen, welche das Resistenz-Gen NRAMP1 enthalten, in größeren Mengen vorkommt. Dieses Protein entzieht den Zellen Eisen – die "Grundnahrung" für das Wachstum der schädlichen Bakterien. "Wenn wir hier genügend erforscht haben, könnten die Ergebnisse in weiterer Zukunft dabei helfen, Medikamente für den Eisenentzug zu entwickeln, um so schädliche Bakterien zu vernichten", erklärt Dr. Fritsche. Für die Posterpräsentation dieser Forschungsarbeit erhielt Dr. Fritsche den ersten Platz beim Österreichischen Infektionskongress

Protein als Lockmittel

Der zweite Platz erging an Frau Dr. Andrea Schroll für die Charakterisierung von Lipocalin2 als Chemoattractant. In verschieden in vitro und in vivo Ansätzen konnte gezeigt werden, dass die Freisetzung von Lipocalin2 im Rahmen einer Inflammation zu einer vermehrten Migration von Granulozyten und Monozyten führt. "Dieses Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Nephrologischen Labor unter der Leitung von Prof. Rosenkranz/Dr. Eller und ist ein positives Beispiel für produktiven Wissensaustausch zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen der Medizinischen Universität", erklärte die junge Forscherin.