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Forschung Prostatakrebs: Welche Rolle spielen IGF-Proteine? Hohe Forschungsförderung aus Südtirol

Im Rahmen der ersten Wettbewerbsausschreibung für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol wird auch ein Projekt der Medizinischen Universität Innsbruck im Ausmaß eines FWF-Einzelprojektes gefördert: Dr. Petra Massoner von der Abteilung für Experimentelle Urologie der Universitätsklinik für Urologie erforscht die Rolle der komplexen "Insulin-Like Growth Factor" (IGF) Proteinfamilie und die Bedeutung der Interaktion ihrer 13 Faktoren, um daraus Informationen für neue Therapien abzuleiten. Sie arbeitet mit der Max Planck Gesellschaft Berlin, mit der Sektion für Bioinformatik (UMIT) sowie mit der Sektion für Genetische Epidemiologie (Medizinische Universität Innsbruck) zusammen.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Europa. Jeder zehnte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs, wobei mehr als ein Viertel der Betroffenen an den Folgen der Krankheit stirbt. In einer großen Zahl experimenteller Arbeiten und epidemiologische Studien wurde gezeigt, dass IGF Wachstumsfaktoren ("Insulin-Like Growth Factor") die Entstehung und Progression von Prostatakrebs entscheidend beeinflussen. IGF-Proteine kommen im ganzen Körper auf natürliche Weise vor und können das Wachstum und die Teilung von Zellen steuern.

Das aktuelle Forschungsprojekt von Dr. Petra Massoner, Abteilung für experimentelle Urologie an der Universitätsklinik für Urologie Innsbruck befasst sich mit dieser komplexen "Insulin-Like Growth Factor" (IGF) Proteinfamilie: "Wir möchten verstehen, wie der Krebs entsteht, sich weiterentwickelt und metastasiert, um daraus effektive Therapien abzuleiten." Die Grundlagenforschung wird unter Verwendung neuester Technologien betrieben.

Schlüsselfaktoren für Entstehung und Progression von Prostatakrebs

"Aufgrund anderer Forschungsergebnisse ist bekannt, dass die IGF-Familie eine Rolle bei der Krebserkrankung spielt, wir möchten nun erforschen, welches die genauen Zusammenhänge sind", so die Biologin. Die sehr komplexe IGF Proteinfamilie besteht aus 13 Faktoren, welche miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Aufgrund dieser Komplexität konnten bisherige Studien nur einzelne IGF Faktoren untersuchen. Die komplexe IGF Proteinfamilie und deren Interaktionen wurden vernachlässigt. "Mit unserem neuen Untersuchungsansatz und durch die Verwendung modernster Technologien aus dem Feld der Systembiologie werden wir erstmals die Interaktionen der gesamten IGF Proteinfamilie untersuchen können", führt Dr. Massoner aus. "Dazu möchten wir systembiologische Modellsysteme verwenden, welche von unseren Kooperationspartnern am Max Planck Institut für molekulare Genetik in Berlin entwickelt wurden." Ziel der Studie ist es, jene IGF Schlüsselfaktoren zu identifizieren, welche die Entstehung und Progression von Prostatakrebs beeinflussen. Diese Schlüsselfaktoren stellen wichtige Ziele für therapeutische Interventionen beim Prostatakarzinom dar.

Hohe Forschungsförderung aus Südtirol für Drei-Jahres-Projekt

Dr. Petra Massoner stammt aus Südtirol und war bei der Einreichung des interdisziplinären Forschungsprojekts beim Wettbewerb der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol erfolgreich – das Projekt unter der Leitung der Südtirolerin gehört zu den 40 ausgewählten. Dr. Massoner erhält für ihr Forschungsprojekt eine Unterstützung im Ausmaß eines FWF-Einzelprojekts (Wissenschaftsfonds). Die Abteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol widmet sich der Unterstützung von Grundlagen- und angewandter Forschung. Beim ersten Wettbewerb für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung. wurden 2009 Projekte eingereicht, nun sind aus den über 100 Einreichungen 40 für die Förderung im Gesamtausmaß von 5,8 Millionen Euro ausgewählt. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Forschungskompetenz in Südtirol zu fördern.

FAKTEN

Projektlaufzeit: 3 Jahre

Kooperationspartner:

1)Ralf Herwig und Hans Lehrach, Institut für Molekulare Genetik, Department für Vertebratengenomik, Max Planck Gesellschaft, Berlin, Deutschland.

2)Karl Kugler, Sektion für Bioinformatik, Institut für biomedizinische Wissenschaften und Technik, Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik (UMIT), Hall in Tirol.

3)Anita Kloss-Brandstätter und Florian Kronenberg, Sektion für Genetische Epidemiologie, Institut für Medizinische Genetik, Molekulare und Klinische Pharmakologie, Medizinische Universität Innsbruck.

Originaltitel Forschungsprojekt

Dr. Petra Massoner: "The remarkable Role of the complex interacting Network of the Insulin-Like Growth Factor (IGF) Axis in Prostate Cancer Development and Progression." - Abteilung für Experimentelle Urologie der Universitätsklinik für Urologie (Leitung von Prof. Helmut Klocker)