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Medizin für Land und Leute: Fit im Alter dank richtiger Ernährung

Das Thema "Fit im Alter dank richtiger Ernährung" stand vergangene Woche im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe Medizin für Land und Leute, die im Gasthof Post in Strass Station machte. Vor rund 150 Interessierten aus dem Bezirk Schwaz referierten Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, und Univ.-Prof.in Dr.in Monika Lechleitner, Ärztliche Direktorin am Landeskrankenhaus Hochzirl, über die richtige Ernährung im Alter.

Der natürliche Prozess des Alterns geht mit einem progressiven funktionellen und strukturellen Abbau von Organen einher. Allerdings können wir stark mitbestimmen, wie alt wir werden. „Bereits in der Jugend Übergewicht vermeiden, sich bewusst ernähren, auch bewusst verzichten können und sich nur zu 80 Prozent satt essen“, sind grundlegende Tipps von Rektor Lochs, der betont, dass mit einem veränderten Lebensstil am meisten erreicht werden kann. So funktioniere Anti-Aging, so erreiche man ein hohes Alter mit guter Funktionalität sowie geistiger und körperlicher Aktivität.

Grundsätzlich empfiehlt Lochs für ältere Menschen einen bunten und eiweißreichen Speiseplan mit viel Obst und Gemüse, die Portionen sollten nicht zu groß sein, Zwischenmahlzeiten werden dringend empfohlen. Als förderlich für die Gesundheit gelten Milchprodukte ( Eiweiß und Calcium ) unter anderem Käse und Joghurt als probiotische Lebensmittel. Vitamin D Mangel ist im Alter sehr häufig. Deswegen sollte dieses Vitamin regelmäßig ergänzt werden. Ein Glas Rotwein - wenn es bei einem bleibt - schadet nicht. Außerdem sollte man sich täglich mindestens 30 Minuten körperlich betätigen, wenn man bis ins hohe Alter fit bleiben möchte.

Keine Diät im Alter

Sowohl Rektor Lochs als auch Univ.-Prof.in Dr.in Monika Lechleitner gingen auf das Problem der Gewichtsabnahme und Mangelernährung im Alter ein. „Ab dem 70. Lebensjahr bemerkt man eine steigende Tendenz zur Gewichtsabnahme, wobei hauptsächlich Muskelmasse abgebaut wird“, erklärt Prof.in Lechleitner. Ausgelöst wird dieser Gewichtsverlust durch verschiedene Faktoren: appetithemmende Medikamente, Einsamkeit, einseitige Ernährung, fehlende Motivation oder Kraft zum Kochen. Die Folgen einer Mangelernährung sind vielfältig und reichen von Schwäche und Müdigkeit bis hin zu erhöhtem Sturzrisiko mit schweren Verletzungen. Für ältere Personen ist es äußerst schwer, die verlorene Muskelmasse wieder aufzubauen. „Das funktioniert nur mit einer eiweißreichen Kost und langem Training. Ältere Menschen benötigen zum Aufbau von Muskeln doppelt so viel Eiweiß wie junge“, so Lechleitner.

Erfassen einer Mangelernährung

Der Kalorienbedarf von Personen ab dem 70. Lebensjahr ist um etwa 20 Prozent reduziert, der Bedarf an Vitaminen und Mineraltstoffen bleibt allerdings gleich. Auch der Bedarf an Flüssigkeit bleibt bei alten Menschen hoch und liegt bei 1 bis 1,5 Liter täglich. Selbst übergewichtige Personen leiden oft unter einem, durch einseitige Ernährung bedingten Mangel an Nähr- und Mineralstoffen. Erfassen lässt sich ein Mangel, indem man Körpergewicht oder Unterschenkelumfang misst oder beobachtet, in welchem Ausmaß die Teller geleert werden. Außerdem empfiehlt Prof.in Lechleitner regelmäßige Blutuntersuchungen, um anhand der Laborwerte im Bedarfsfall Nahrungsergänzungsmittel einsetzen zu können.

Vortragsreihe Medizin für Land und Leute

Das Forum Land und die Medizinische Universität Innsbruck haben eine fruchtbare Zusammenarbeit beschlossen: die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“. Wissenschaft und Medizin sollen den Menschen durch die besten ReferentInnen der Innsbrucker Universitätsklinik von Landeck bis Lienz nahe gebracht werden. Denn: Gesundheit geht uns alle an! Die Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos!

Weitere Termine:

06. 04. 2011, Volders: Altern der Frau

07. 06. 2011, Söll: Allergien und Unverträglichkeiten

28. 06. 2011, Ramsau: Alkohol – Genussmittel oder Problem