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Biochemiker tagten in St. Christoph

In St. Christoph am Arlberg fand vergangene Woche der traditionsreiche internationale Winter-Workshop zu Pteridinen - körpereigene, niedermolekulare Substanzen - statt. Bei der nunmehr 30. Auflage der Veranstaltung diskutierten rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über klinische, chemische und biochemische Aspekte von Pteridinen. Die Veranstaltungsreihe wurde 1982 von Prof. Helmut Wachter ins Leben gerufen. Durch ihn erlangte vor allem die Innsbrucker Neopterinforschung Weltruf.

Die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Prof. Wachter führen dessen Arbeit erfolgreich weiter. Seit mehreren Jahren wird der Winter-Workshop in St. Christoph am Arlberg von Prof. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie am Biozentrum Innsbruck organisiert. Prof. Fuchs ist derzeit auch Präsident der „International Society of Pteridinology“. Beim heurigen 30. Workshop trafen sich Kliniker und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, von den USA bis Neu Seeland und Hong Kong, um aktuelle Aspekte ihres Forschungsgebietes gemeinsam auszutauschen. In diesem Jahr nahmen rund 60 Forscherinnen und Forscher an der Tagung teil.

Weltweit anerkannte Innsbrucker Forschung

Ein zentrales Thema des Workshops ist Neopterin, ein Signal-Botenstoff, der von speziellen körpereigenen Zellen des Immunsystems gebildet wird. Prof.Wachters Arbeitsgruppe war es, die als erste das Neopterin als Marker für den Aktivierungszustand des menschlichen Immunsystems entdeckte. Die Neopterinbestimmung wird weltweit auf dem Gebiet der AIDS-Forschung und Infektiologie angewendet. Nicht zuletzt den Forschungen in Innsbruck ist es zu verdanken, dass durch die seit 1994 durchgeführten Neopterinbestimmungen Österreich als das Land mit der höchsten Sicherheit auf dem Gebiet des Bluttransfusionswesens gilt. In den letzten Jahren wurde Neopterin durch weltweit durchgeführte Studien auch als einer der besten Indikatoren für ein kardiovaskuläres Risiko erkannt.

Neben den Pteridinen Neopterin und Biopterin widmete sich der Winter-Workshop in den letzten Jahren zunehmend dem Metabolismus der essentiellen Aminosäuren Tryptophan und Phenylalanin. Dabei wird vor allem die Bedeutung des Tryptophanstoffwechsels in der Infektabwehr und der Entstehung von immunologischen Störungen thematisiert. Daneben ist der Einfluss immunologischer Regelkreise auf die Biosynthese wichtiger Neuotransmittter wie Serotonin oder Adrenalin und Noradrenalin und damit auf die Entwicklung neuropsychiatrischer Symptome zu einem wichtigen Thema der Veranstaltung geworden. Auch in diesen Forschungsrichtungen haben die Innsbrucker ForscherInnen eine weltweit führende Rolle inne.