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Umfassendes Wissen zur Toxizität von Zigarettenrauch

"Cigarette Smoke Toxicity. Linking Individual Chemicals to Human Diseases" - so der Titel eines neuen, kürzlich erschienenen Buches, das von Doz. David Bernhard herausgegeben wurde. Der profilierte Risikoforscher, der das Forschungslabor der Univ.-Klinik für Herzchirurgie in Innsbruck leitete und seit zwei Jahren (vorübergehend) an der Medizinischen Universität Wien forscht, beschäftigt sich seit Jahren mit den Folgen von Rauchinhaltsstoffen auf Blutgefäße und Organe.

Rauchen ist an der Entstehung zahlreicher Krankheiten beteiligt. Rund 47 Prozent der erwachsenen Österreicherinnen und Österreicher greifen täglich zur Zigarette und setzen sich damit einem gesundheitsschädigenden Risiko aus.

Obwohl im Tabakrauch eine Vielzahl gefährlicher Inhaltsstoffe - nahezu 5000 chemische Verbindungen wurden bislang identifiziert - vorhanden ist, gestaltet sich die Befundung des ursächlichen Zusammenhangs von Zigarettenrauch und Erkrankung oftmals schwierig. So ist beispielsweise seit langem bekannt, dass Rauchen einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen ist, die zugrunde liegende Rauch-Chemie und Pathophysiologie ist dennoch wenig verstanden.

Vom Zigaretterauch zur Krankheit

Vor diesem Hintergrund gewinnt der wissenschaftlich einwandfreie und wertfreie Überblick zum aktuellen Wissenstand über die Wirkung von Tabakkonsum zunehmend an Relevanz. Im Sinne einer objektiven Zusammenschau bietet das Buch eine Auflistung aller im Tabakrauch enthaltenen chemischen Stoffe, deren physiologische Wirkungen sowie deren dokumentierte schädliche Auswirkungen auf Zellen und Gewebe. „Im Buch werden zudem neueste Forschungsergebnisse zu den vielfältigen negativen Einflüssen auf die menschliche Gesundheit vorgestellt, ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle des Rauchens bei Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen; Tumoren, sowie Infektionen und anderen krankhaften Veränderungen“, so Herausgeber Bernhard, der mit seinem Buch die erste umfassende Darstellung der Schädlichkeit und Giftwirkung von Zigarettenrauch abliefert und sich damit vor allem an MedizinerInnen, ToxikologInnen, und WissenschaftlerInnen wendet.

Buchautor Bernhard blickt in seinem Resümee auch auf jahrelange eigene Studienergebnisse zurück. Der Pathophysiologe begann seine Forschungen zur Auswirkung des Rauchens auf das Herz-Kreislaufsystem als PostDoc am Institut für Biomedizinische Alternsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Georg Wick) und setzte diese als Leiter des herzchirurgischen Forschungslabors an der Medizinischen Universität Innsbruck anwendungsorientiert fort. Sein derzeitiges Forschungsinteresse in Wien fokussiert auf die Aufklärung der pathophysiologischen Mechanismen im Zusammenhang von Tabakkonsum und der Entstehung von Arteriosklerose sowie auf die Entwicklung geeigneter Behandlungsstrategien.

In seiner derzeitigen Funktion als Präsident der Internationalen Gesellschaft zur Verhinderung von durch Rauchen verursachten Erkrankungen (ISPTID) veranstaltet Doz. Bernhard von 21. bis 23. September 2011 eine Konferenz in Wien. Unter dem Titel „From Molecules to Politics“ bietet die Tagung eine weitere Möglichkeit, sich umfassend zum Thema Rauchen zu informieren.