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Kommunikationstraining in der Lehre

Im Alltag erleben ÄrztInnen immer wieder, wie wichtig professionelle Kommunikation mit PatientInnen ist und welche Bedeutung eine kompetente Ausbildung in ärztlicher Gesprächsführung für den späteren Beruf hat. "Das ärztliche Gespräch ist die am meisten angewandte medizinische Intervention", weiß Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Höfer von der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und unterstreicht damit die Aktualität der bereits von Asklepios eingenommenen ethischen Haltung: "Zuerst heile durch das Wort, dann durch die Arznei und erst zuletzt mit dem Messer".

Umso schwieriger ist es, diese "Technik und Haltung" an StudentInnen zu vermitteln, denen oft noch die klinische Erfahrung fehlt. Der Bereich Lifelong Learning, geleitet von Dr.in Barbara Gant, hat vom 16. bis 19. Mai erstmals einen Workshop an der Medizinischen Universität Innsbruck in der Reihe "Teach the Teacher" zum Kommunikationstraining in der Lehre veranstaltet. Der Workshop wurde durchgeführt von ärztlichen Kollegen, die zur Leitung des "Kommunikations- und Interaktionstrainings in der Medizin (MediKIT)" an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg gehören. Inhalte des Workshops waren insbesondere die Vermittlung interaktiver Lehrmethoden. Die Arbeit mit und das Training von SchauspielpatientInnen wurde ebenso vermittelt, wie auch das Erkennen von "Teachable Moments", jenen kritischen Momenten im Gesprächsverlauf, in denen Verbesserungsmöglichkeiten besonders gut mit StudentInnen erarbeitet werden können.

Die Universitätsklinik für Medizinische Psychologie ist im Studium die zentrale Schnittstelle für die Vermittlung kompetenter ärztliche Gesprächsführung. Ein wesentlicher Bestandteil in der Lehre der ärztlichen Kommunikation ist die Übungsmöglichkeit, insbesondere auch mit und an SchauspielpatientInnen. Hierbei werden Standardsituationen wie Anamnese, Aufklärungs- und Beratungsgespräche, aber auch das Überbringen von schlechten Nachrichten realitätsnahe geübt. Diese intensive Lehr- und Lernmöglichkeit wird derzeit im Rahmen des Kurssystems für Fertigkeitstraining (Clinical Skills Lab) mit finanziellen Mitteln vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) unterstützt.

"Das Ziel des vorgestellten Kommunikations- und Interaktionstraining mit SchauspielpatientInnenen ist es, zukünftigen Ärztinnen und Ärzten zu ermöglichen, Gesprächsführung in schwierigen Situationen in einem geschützten Rahmen zu üben, um eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung herstellen zu können und somit für den Einsatz am Patienten besser vorbereitet zu sein. Dieses Training leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit, dadurch dass alle Studierenden vor ihrem Einsatz am Patienten die wichtigsten Schritte im Umgang mit Patienten in einem Simulationstraining geübt haben" weiß PD Dr. med. Jobst-Hendrik Schultz (MME), Referent und wissenschaftlicher Leiter von Medi-KIT, dem Kommunikations- und Interaktionstraining für Medizinstudenten an der der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg.

"Es war für uns Lehrende sehr wertvoll, von den Erfahrungen der Heidelberger DozentInnen mit SchauspielpatientInnen zu lernen. Immerhin werden dort SchauspielpatientInnen regelmäßig in vielen klinischen Fächern eingesetzt. Wir würden uns wünschen, dass auch bei uns an der Medizinischen Universität diese Trainingsmöglichkeit weiter verbreitet wird. Damit könnten wir für die Studierenden in Zukunft ein noch besseres Übungsumfeld gestalten", erzählt Frau Dr. med. Margit Breuss (Kursteilnehmerin).

Mit diesem und auch zukünftigen in diese Richtung gehende Lernangeboten für Lehrende unterstreicht die Medizinische Universität die Bedeutung der Kommunikation für angehende Ärzte, ebenso wie die Notwendigkeit diese als zentralen Inhalt im gesamten Medizin Curriculum zu verankern.