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Prostatakrebs: Nachwuchsforscherin ausgezeichnet

Dr.a Su Jung Oh vom Forschungsteam des Molekular-Pathologen Prof. Zoran Culig an der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie erhielt vor Kurzem den zweiten wissenschaftlichen Preis des "Bayerisch-Österreichischen Urologenkongresses 2011" in Klagenfurt. Mit dieser Auszeichnung setzt sich die wissenschaftliche Anerkennung der Gruppe fort. Das junge internationale Team leistet international beachtete Forschungsarbeit zur Entstehung und verbesserten Behandlung des Karzinoms der Vorsteherdrüse (Prostata). Auf dieser Basis initiiert die Abteilung für Experimentelle Urologie von 15. bis 17. September in Innsbruck auch den Weltkongress für Urologie mit 200 TeilnehmerInnen aus Europa und den USA.

Die Nachwuchsforscherin Dr.a Oh konnte in einem eigens entwickelten Zellkulturmodell zeigen, dass das Medikament „Sorafenib“ das ungebremste Wachstum der Zellen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs verlangsamen kann. Sorafenib wird derzeit bei fortgeschrittenem Nierenkrebs und Leberkrebs eingesetzt. Seine Wirksamkeit und molekularbiologischen Mechanismen beim Prostatakarzinom waren bisher unbekannt, da unerforscht. „Mehrere Proteine, die das Krebswachstum fördern und die Entwicklung der Resistenz gegen Hormon- und Chemotherapie verursachen, können durch Sorafenib im Zellkulturmodell erfolgreich inhibiert werden. Sorafenib greift als sogenannter ,Multi-Kinase-Inhibitor` in verschiedene Signalwege des Tumorstoffwechsels ein. Diese Substanz hemmt daher gezielt Wachstumssignale und Faktoren, die beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom überexprimiert sind“, betont Dr.a Oh.

Neue Wege in der Prostatakarzinomtherapie

„Die Ergebnisse dieser laufenden therapieorientierten Grundlagenforschungen könnten mittelfristig in klinische Studien als weiterer Beitrag zur verbesserten Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs einfließen“, erklärt die Forscherin. Die gebürtige Koreanerin studierte in Innsbruck Humanmedizin und arbeitet seit 2008 in der Abteilung für Experimentelle Urologie. In Rahmen ihres PhD Studiums „Molecular Cell Biology and Oncology“ forscht sie im Team von Prof. Culig und wird von Dr. Frédéric R. Santer betreut. Ihr Fokus ist die Entwicklung neuer Therapiestrategien bei fortgeschrittenem (terminalem) Prostatakarzinom. Sie möchte ihre Forschungstätigkeit auch während der Facharztausbildung fortsetzen und klinisch-relevante Themen in den wissenschaftlichen Alltag bringen.

Das Prostatakarzinom ist eine der häufigsten Krebserkrankungen der westlichen Welt und nur bei frühzeitiger Diagnose sehr gut behandelbar. Fortgeschrittener Prostatakrebs kann mit Hormon- und Chemotherapie bisher lediglich vorübergehend gebremst werden. Alleine in Österreich verlieren pro Jahr 1.200 Männer ihren Kampf gegen das terminale Prostatakarzinom. Weltweit sterben jährlich insgesamt 260.000 Betroffene an den Folgen der Metastasierung – oft unter großem Leiden. Die verbesserte Behandlung des Prostatakarzinoms ist daher ein vordringliches Ziel der Medizin.

Hochkarätiger Kongress im Herbst

Das Team von Prof. Culig ist mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren durchwegs jung. Es gilt als eines weniger in Mitteleuropa, das seit rund zehn Jahren unter anderem im Mikrokosmos der Entstehung von Prostatakrebs und dessen verbesserter Behandlung mit mehreren renommierten Publikationen international in der Scientific Community viel beachtete Impulse liefert. Dies spiegelt sich auch an den bisherigen Auszeichnungen des Teams wieder. Auf dieser Basis initiiert die Abteilung für Experimentelle Urologie von 15. bis 17. September den Weltkongress in der Urologischen Forschung im Congress Innsbruck in der Tiroler Landeshauptstadt. Zu der dreitägigen Konferenz werden rund 200 TeilnehmerInnen aus Europa und den USA erwartet. Präsentiert werden neueste Forschungsergebnisse in der molekularen Pathologie urologischer Erkrankungen.