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Posterpreis für junge Innsbrucker Wissenschaftlerin

Der 28 Jahre alten Dr. Julia Hasslacher (Arbeitsgruppe Prof. Michael Joannidis) wurde in der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für internistische Intensiv- und Notfallmedizin und der Österreichischen Gesellschaft für internistische und allgemeine Intensivmedizin dieser prestigevolle Preis verliehen.

Über 70 Abstracts waren eingereicht worden, der erste Preis ging an die junge Innsbrucker Medizinerin für ihre Arbeit „Secretoneurin as predictive marker for hypoxic brain injury after cardiopulmonary resuscitation“. „Wir freuen uns nicht nur sehr, dass Julia Hasslacher diesen Preis für ihre wirklich hervorragende Arbeit bekommen hat. Die Resultate dieser Studie sind auch für die Arbeit aller Intensiv- und NotfallmedizinerInnen und vor allem für unsere PatientInnen von immanenter Wichtigkeit“, sagt Univ.-Prof. Michael Joannidis, Leiter der medizinischen Intensivstation an der Innsbrucker Universitätsklinik und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für internistische und allgemeine Intensivmedizin.

Secretoneurin im Blut als Marker für Folgeschäden

Secretoneurin ist ein Marker, der die Hirnfunktionsleistung von PatientInnen nach einer erfolgreichen Reanimation nach einem Herz-Kreislaufstillstand, vorhersagt. Es ist ein Chromogranin (Eiweißmolekül), das in Nerven- und hormonproduzierenden Zellen gebildet wird. In der Hirnflüssigkeit ist Secretoneurin bei Gesunden in sehr hoher Konzentration vorhanden, im Blut in sehr geringer. Die Studie von Dr. Julia Hasslacher hat nun allerdings erstmals gezeigt, dass, nach einer Reanimation, Secretoneurin auch im Blut innerhalb von 24 Stunden deutlich ansteigt: „Besonders stark steigt es bei jenen PatientInnen an, die eine schwere oder sehr schwere Gehirnschädigung haben werden“, erklärt die junge Wissenschaftlerin.

Über 50 Prozent aller PatientInnen erleiden nach einer erfolgreichen Reanimation bleibende Funktionsschäden des Gehirns. Bisher konnte man das Ausmaß dieser Schäden erst nach Tagen, oft erst nach Wochen, feststellen. Da PatientInnen, zum Schutz des Gehirns, für mindestens 24 Stunden gekühlt werden, verzögerte sich die Prognose über mögliche Folgeschäden zusätzlich.

„Unser Marker, das Secretoneurin im Blut, wird allerdings durch die Kühlung nicht beeinflusst. Das ermöglicht sofort eine sehr genaue Prognose über eventuelle hypoxische Hirnschädigung der einzelnen PatientInnen und spielt damit auch eine wichtige Rolle für Therapiemaßnahmen.“ schildert Dr. Hasslacher.

Zwei Jahre lang hat Dr. Hasslacher an dieser Studie gearbeitet und dabei die Daten reanimierter PatientInnen erfasst. Hervorheben möchte sie die hervorragende Zusammenarbeit nicht nur im eigenen Team sondern auch mit Prof. Rudolf Kirchmair (Innere Medizin I) und Prof. Fischer-Colbrie (Institut für Pharmakologie).