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Andreas Janecke unterzeichnete im Beisein von Rektor Wolfgang Fleischhacker den Berufungsvertrag.

Humangenetiker Andreas Janecke ist Professor für die Genetik von Darm- und Lebererkrankungen bei Kindern

Andreas Janecke versteht sich als Bindeglied zwischen Forschung und Klinik. Der Humangenetiker leitet das Klinisch-Molekulargenetische Forschungslabor der Univ.-Klinik für Pädiatrie I und hat schon vielen kleinen PatientInnen zu einer Diagnose verholfen, indem er sich auf die Spur von Seltenen Erkrankungen begibt. Rektor Wolfgang Fleischhacker hat ihn unlängst zum Professor an der Medizinischen Universität Innsbruck berufen.

Am Anfang eines neuen Forschungsprojekts von Andreas Robert Janecke steht immer ein kleiner Mensch mit einer seltenen Krankheit. Der Humangenetiker leitet das Klinisch-Molekulargenetische Forschungslabor an der Univ.-Klinik für Pädiatrie I (Direktor: Thomas Müller), wo er dem Rätsel seltener genetischer Erkrankungen auf den Grund geht. „Ich sehe die Spitze des Eisbergs, Krankheiten, die noch nicht einmal einen Namen haben“, beschreibt er sein Einsatzgebiet. Knapp vor Weihnachten 2021 ist Janecke von Rektor Wolfgang zum Professor für Darm- und Lebererkrankungen des Kindesalters berufen worden.

Die Tätigkeit von Andreas Janecke gleicht dem Zusammenfügen von Mosaiksteinchen, beginnend bei der Familienanamnese über die Beschreibung klinischer Muster bei PatientInnen, der anschließenden Ursachensuche in den vielen Abschnitten der DNA bis hin zur Einbindung der Grundlagenwissenschaften, insbesondere der Zellbiologie. Solange, bis er die Krankheit in Worte fassen kann. „Ich bin stolz darauf, dass ich daran beteiligt war, bereits 40 Erkrankungen einen Namen zu geben. Es gibt meiner Arbeit einen Sinn, auch wenn es angesichts der schätzungsweise 10.000 noch unbekannten seltenen erblichen Erkrankungen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Es sind immer Schicksale damit verbunden“, sagt der Wissenschafter. Er hofft, dass durch weitere Projekte die Erforschung seltener Erkrankungen am Campus und in der Bevölkerung künftig sichtbarer wird. „Rund fünf Prozent der Bevölkerung sind laut Schätzungen von einer seltenen Erkrankung betroffen, meist schon in einem jüngeren Lebensalter. Die Patientinnen und Patienten sollen sehen, dass sich jemand darum kümmert.“

Sein Fokus auf die Leber sei, so Janecke, „historisch“ begründet: Als er 1998 nach Innsbruck kam, fing zeitgleich der jetzige Direktor Thomas Müller an der Kinderklinik zu praktizieren an. „Thomas Müller hatte dieses Interesse, er hat mich eingebunden und gemeinsam konnten wir starke Ergebnisse erzielen.“ Janecke engagiert sich in der langjährigen exzellenten Zusammenarbeit zwischen der Universitätskinderklinik und dem Institut für Humangenetik und bei den Tätigkeiten des Zentrums für Seltene Krankheiten Innsbruck (ZSKI). Er ist auch Teil des Teams im Lebertransplantationsprogramm, wo er bei der genetischen Ursachenabklärung seine Expertise einbringt.

Der gebürtige Deutsche, der in Heidelberg Medizin studiert hatte und eigentlich Kinderarzt werden wollte, habilitierte sich 2007 in Innsbruck im Fachbereich Humangenetik. Er sieht seine Tätigkeit als Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und Klinik und schätzt an der Medizinischen Universität Innsbruck die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen WissenschafterInnen und MedizinerInnen. Auf ein gutes Netzwerk kann er aber auch österreichweit und international bauen.

Neben seiner Forschungstätigkeit engagiert sich der Neo-Professor auch in der Lehre. Er bildet junge MedizinerInnen in den Grundlagen der Pädiatrie sowie der Humangenetik aus und ist Prüfungskoordinator. Doch auch privat wird ihm nie langweilig. Der fünffache Vater pendelt in seiner Freizeit regelmäßig nach Wien, wo seine Frau – Kinderärztin an der Pädiatrie der Med Uni Wien - mit zwei Töchtern lebt. „Meine Frau und ich arbeiten auch beruflich viel zusammen, das ist sehr unterhaltsam, und meine fünf Kinder sind meine größte Freude.“

(Innsbruck, 7.3.2022, Text und Foto: T. Mair)

Weitere Links:
Universitätsklinik für Pädiatrie I
Molekulargenetisches Labor
Bericht VPS50-Gen
Bericht GGT1
Bericht Liechtenstein-Preis 2018

 

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